Ausgabe Juni 2010

Zeit für einen Strategiewechsel

Iran und der Streit um die Atombombe

Während sich die Massenproteste der „grünen Bewegung“ nach der Präsidentschaftswahl im Iran am 12. Juni d.J. zum ersten Mal jähren, fokussiert sich die internationale Aufmerksamkeit unvermindert und nahezu ausschließlich auf das iranische Atomprogramm. Dabei zeigt sich auch, dass US-Präsident Barack Obama nicht grundsätzlich von der Iranpolitik seines Vorgängers abkehrt: Weiterhin werden Möglichkeiten zu einem diplomatischen Kompromiss nicht hinreichend ausgelotet; stattdessen wird versucht, Maximalpositionen durch härtere Sanktionen durchzusetzen. Zugleich wird die militärische Option ausdrücklich aufrechterhalten. Mehr noch: Die Befürworter eines solchen militärischen Angriffs rühren längst wieder die Trommel.

All dies war leider voraussehbar. Denn einen wirklichen Strategiewechsel hinsichtlich der Urananreicherung im Iran hat weder die Obama-Administration noch die internationale Gemeinschaft vollzogen.

Die bisherigen UN-Sanktionen gegen den Iran verboten vor allem Exporte von Gütern in den Iran, die für atomwaffenrelevante Aktivitäten und die Entwicklung von Raketen benötigt werden. Dafür wurden auch Ausreiseverbote und Kontensperrungen für eine gewisse Anzahl von Personen und einige Unternehmen verhängt, die mit solchen Aktivitäten zu tun haben.

Sie haben etwa 5% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 95% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (2.00€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema