Ausgabe Februar 2011

China als Miltärmacht

Robert Gates’ offizieller Besuch in Peking – wahrscheinlich der letzte vor seinem Abschied als US-Verteidigungsminister – war eine frustrierende Angelegenheit. China erklärte ein weiteres Mal, Washington dürfe Taiwan keine Waffen verkaufen. Doch diese Forderung haben die Vereinigten Staaten noch nie akzeptiert.

Wie zur Auflockerung dieses Besuchs führten die Chinesen Mr. Gates ihren neuen J-20-Jäger vor, von dem es heißt, er sei ein „Tarnkappen“-Flugzeug und verfüge über so fortschrittliche Technologien, dass er in die gleiche Kategorie wie die amerikanische F-22 falle. Allerdings befindet sich der chinesische Jäger noch in der Flugerprobung. Bis er einsatzbereit ist, dürfte es noch Jahre dauern, sofern die chinesische Luftfahrtindustrie nicht wesentlich effizienter arbeitet als die amerikanische. Trotzdem lieferte die J-20-Vorführung dem US-Verteidigungsminister Stoff zum Nachdenken, und auch die Luftfahrtpresse schenkte ihr besondere Beachtung.

Einige EU-Mitgliedstaaten erwägen derweil eine Beendigung oder Abmilderung des Banns, dem europäische Waffenverkäufe an China seit der brutalen Niederschlagung der Protestkundgebung auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 durch das chinesische Militär unterliegen.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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