Ausgabe Februar 2020

Die klimaneutrale Stadt

Grüner Innenhof eines Hauses

Bild: CC0 Public Domain

Der Klimanotstand ist auch ein Notstand der Stadt. Dass die Klimakrise kein Naturereignis ist, wissen wir. Es handelt sich um ein menschengemachtes Problem, und zwar eines, das Hand in Hand geht mit dem Wachstum unserer industriell-urbanen Welt. Bald schon wird der größte Teil der Weltbevölkerung in Städten leben. Diese wiederum verbrauchen Unmengen von Energie. Sie erzeugen rund drei Viertel der weltweiten Treibhausgase, ihr ökologischer Fußabdruck reicht weit über ihre Stadtgrenzen hinaus – und letztlich sind sie es, in denen das Herz unserer wachstumstreibenden und -getriebenen, konsumgesättigten Lebensweise schlägt.

Es sollte daher einleuchten, dass wir die Art und Weise, in Städten zu leben, von Grund auf umgestalten müssen. An ebendieser Front können die großen Schlachten gegen die heraufziehende Klimakatastrophe gewonnen werden. Der Kampf um die klimaneutrale Stadt lohnt sich aber nicht allein deshalb. Wir müssen die Klimakrise in unseren Städten so bewältigen, dass auch andere, altbekannte Probleme urbanen Lebens gelöst werden – Armut, Entfremdung, Segregation, Gewalt, Profitgier und die Ohnmacht gegenüber alledem. Wie Städte auf den Klimanotstand reagieren, wird letztlich sogar über das Schicksal der Menschheit entscheiden. Es geht buchstäblich darum, die Stadt vor ihren Exzessen bei Energieverbrauch, Emissionen und sozialer Ungleichheit zu retten.

Februar 2020

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