Ausgabe April 2020

Die Aufarbeitung des NS-Naturschutzes

Eicheln auf grünem Grund

Bild: rosabrille / photocase.de

In der Februar-Ausgabe der »Blätter« erschien ein Artikel von Hans-Gerd Marian und Michael Müller über »Braune Ideologen im Umwelt- und Naturschutz«, in dem unter anderem der Naturschützer Reinhard Piechocki angegriffen wird. Im Folgenden setzt sich dieser entschieden dagegen zur Wehr. – D. Red.

Mein vor vier Jahren erschienener Artikel „Zur Verwissenschaftlichung des Naturschutzes in Deutschland (1900-1980)“[1] ist für Hans-Gerd Marian und Michael Müller ein skandalöses Beispiel für die Verschleierung der rechten Ideologien des Naturschutzes in der Zeit des Nationalsozialismus.[2] Dagegen ist festzustellen, dass der Artikel der beiden Autoren neun eklatante Falschaussagen enthält:

1. Marian und Müller behaupten, ich würde die These vertreten, die Naturschützer des Dritten Reiches hätten „maßgeblich zur ‚Verwissenschaftlichung des Naturschutzes‘ beigetragen“ (S. 87). Richtig ist dagegen, dass ich im Fazit meines Artikels die Aussage treffe: „In der Zeit des Nationalsozialismus spielte die um ihre wissenschaftliche Anerkennung kämpfende Ökologie – mit Ausnahme der Pflanzensoziologie – in Naturschutz und Landespflege noch keine wesentliche Rolle.“ (S. 427)

2.

April 2020

Sie haben etwa 8% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 92% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1.00€)
Digitalausgabe kaufen (10.00€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Klimaanpassung: Wegducken statt handeln

von Lasse Thiele

Starkregen, Dürre, immer neue Hitzerekorde – selbst optimistische Zeitgenoss:innen müssen mittlerweile anerkennen, dass die Folgen der Klimakrise nicht mehr abwendbar und längst auch in Deutschland spürbar sind. Der Umgang mit solchen Extremwetterereignissen stellt eine der wichtigsten politischen Großbaustellen dieses Jahrhunderts dar.