Ausgabe Oktober 2021

China anno 2049: Klimaopfer statt Kriegsmacht

Freiwillige helfen bei der Evakuierung von gestrandeten Einwohnern in der vom Hochwasser betroffenen Stadt Xinxiang in der zentralchinesischen Provinz Henan, 24. Juli 2021 (IMAGO / Xinhua)

Bild: Freiwillige helfen bei der Evakuierung von gestrandeten Einwohnern in der vom Hochwasser betroffenen Stadt Xinxiang in der zentralchinesischen Provinz Henan, 24. Juli 2021 (IMAGO / Xinhua)

Viel war in Washington in den vergangenen Monaten von Chinas stetig wachsenden Kapazitäten bei Luftwaffe, Flotte und Raketen die Rede. Doch wenn Pentagon-Verantwortliche über das Thema sprechen, geht es weniger um die heutigen Fähigkeiten dieses Landes, die jenen der USA bei weitem unterlegen sind, sondern um die Welt der 2030er und 2040er Jahre, wenn Beijing diesen Prognosen zufolge deutlich mehr hochentwickelte Waffen erworben haben wird. „China hat massiv in neue Technologien investiert, mit dem erklärten Ziel, die Modernisierung seiner Truppen bis 2035 abgeschlossen zu haben und 2049 ein ‚Weltklasse-Militär‘ ins Feld zu führen“, erklärte Verteidigungsminister Lloyd Austin im Juni. Die USA, versicherte er dem Armed Services Committee des US-Senats, besäßen weiterhin „die besten vereinten Streitkräfte der Welt“. Aber nur indem sie jährlich unzählige Milliarden Dollar zusätzlich ausgeben, könnten sie hoffen, Chinas erwartete Fortschritte in den kommenden Jahrzehnten zu „überbieten“.[1]

Jedoch gibt es eine entscheidende Schwachstelle in dieser Argumentation.

Oktober 2021

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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