Künstliche Intelligenz und die Halluzination der Tech-Konzerne

Bild: Symbolbild KI, 25.8.2021 (IMAGO / Shotshop)
In der vielschichtigen Debatte über die schnelle Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) gibt es eine vergleichsweise obskure Auseinandersetzung um die „KI-Halluzinationen“. Auf diesen Begriff haben sich die Architekten und Förderer der generativen KI geeinigt, um Antworten von Chatbots zu bezeichnen, die völlig erfunden oder einfach falsch sind. Dabei geht es beispielsweise um den Fall, dass man einen Bot nach einer Definition für etwas fragt, das es nicht gibt, und er eine solche dann ziemlich überzeugend liefert, abgerundet mit erfundenen Fußnoten. „Niemand im Feld [der KI] hat diese Halluzinationsprobleme bisher lösen können“, stellte Sundar Pichai, der Vorstandsvorsitzende von Google und Alphabet kürzlich in einem Interview fest.
Das ist wahr. Aber warum werden diese Fehler überhaupt „Halluzinationen“ genannt? Warum nicht algorithmischer Müll? Oder Störung? Nun ja, der Begriff Halluzination bezieht sich auf die mysteriöse Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Phänomene wahrzunehmen, die nicht da sind, jedenfalls nicht auf konventionelle, materielle Weise.