Ausgabe Januar 2025

Bidens Versagen

Wie die USA die Gaza-Katastrophe zuließen

Essensausgabe in Khan Younis, 1.12.2024 (IMAGO / Majdi Fathi)

Bild: Essensausgabe in Khan Younis, 1.12.2024 (IMAGO / Majdi Fathi)

Am 13. Oktober schickten US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin einen Brief an die israelische Regierung. Darin zeigten sie sich tief besorgt darüber, wie Israel im Zuge seiner Militäroperationen den Fluss von Hilfsgütern behindert. In dem Schreiben weisen sie ausdrücklich darauf hin, dass die Vereinigten Staaten nach US-Recht verpflichtet sind, Waffenverkäufe und Sicherheitskooperationen mit Regierungen auszusetzen, die die Lieferung von US-amerikanischer Hilfe behindern. Und sie setzten Israel eine Frist von 30 Tagen, um „dringende und nachhaltige Maßnahmen“ zu ergreifen und so die Abwärtsspirale der sich zuspitzenden humanitären Krise im Gazastreifen umzudrehen. In dem Brief wurde eine Reihe konkreter Maßnahmen genannt, die Israel ergreifen solle, darunter die drastische Erhöhung der Zahl der Lastwagen, die in den Gazastreifen einfahren dürfen; die Aufhebung von Evakuierungsanordnungen, die Millionen von Menschen vertrieben haben; und der Stopp von Gesetzgebungsverfahren, die im Ergebnis das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) an der Unterstützung palästinensischer Zivilisten hindern würden.

Israel hat bis zum Ablauf der Frist des Schreibens auf keine dieser Bedingungen angemessen reagiert.

»Blätter«-Ausgabe 1/2025

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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