
Bild: Studierende bei einer Absolventenfeier (IMAGO / U. Grabowsky / photothek)
Es ist eine bittere, aber keineswegs neue Erfahrung, dass die Bedeutung historisch errungener, verfassungsmäßig verbürgter Freiheitsrechte erst in der Krise wirklich deutlich wird, also dann, wenn diese Rechte akut gefährdet sind. Wer hätte auch gedacht, dass die Freiheit der Wissenschaft, die in autoritären und halbdemokratischen Gesellschaften keineswegs gegeben ist, in den Vereinigten Staaten oder der Bundesrepublik zum Angriffsziel von Regierungen werden könnte.
Das aber hat sich geändert. In Deutschland ist der Schrecken über die sogenannte Fördergeldaffäre im früheren Forschungsministerium noch präsent,[1] zumal man sich darüber hinaus besorgt fragen muss, was passierte, wenn die AfD eines Tages ein Wissenschaftsministerium übernähme.[2] Heftig wird auch darüber gestritten, wer an deutschen Universitäten reden darf und ob dies die Wissenschaftsfreiheit oder eher die Meinungsfreiheit betrifft.