Ausgabe April 2016

Donald Trump: Der Schrecken der Neocons

Die USA erleben derzeit eine enorme Polarisierung. Im Rennen um die Präsidentschaftsnominierung erhitzen die Kandidaten beider Parteien die Gemüter. Scharfe Töne fallen dabei jedoch keineswegs nur zwischen Demokraten und Republikanern, sondern auch innerhalb der beiden Lager: Donald Trump stößt unter etablierten Konservativen auf schroffe Ablehnung. Und Hillary Clinton schlägt im demokratischen Milieu breite Skepsis entgegen, wie auch der überraschend hohe Zuspruch für ihren Konkurrenten Bernie Sanders zeigt. Doch was sind die Gründe für das Unbehagen an den bislang führenden Kandidaten der eigenen Partei? Dem gehen die folgenden beiden Texte von James W. Carden (© Agence Global) und Michael J. Brenner nach. Die Übersetzung stammt von Karl D. Bredthauer. – D. Red

Zu den erfreulicheren Aspekten des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 gehört die Verstörung in Kreisen der Neokonservativen. Ausgelöst wurde sie von Donald Trumps erstaunlichem Erfolg bei den republikanischen Primaries. Die Versuchung, darüber Schadenfreude zu empfinden, liegt nahe. Sie wird aber gedämpft durch die zunehmend realistisch erscheinende Annahme, dass es Trump tatsächlich gelingen könnte, sich die Nominierung zu sichern. In diesem Fall drohen düstere Aussichten, allerdings nicht für die Republikaner – sondern für die Demokraten.

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In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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