Ausgabe Februar 2017

Wo sind die aufgeklärten Eliten?

Plädoyer für einen globalen New Deal des 21. Jahrhunderts

Erst die Weltwirtschaftskrise, dazu die globale Klimakrise, und jetzt noch die Krise der liberalen Demokratie, die nicht zuletzt durch die Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten zum Ausdruck kommt: All das zeigt, die Menschheit befindet sich an einem historischen Wendepunkt. Doch diese Menschheitskrise, so die Ironie der Geschichte, bietet auch Chancen zu einem fundamentalen Politikwechsel. Gerade angesichts der drängenden globalen Probleme steht der Weg zu tiefgreifenden sozialen, politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Umwälzungen wieder offen. Paradoxerweise könnten gerade der Klimawandel, die sogenannte Flüchtlingskrise sowie die wachsende soziale Ungleichheit als Folge der Finanzkrise Hebel für fundamentale Veränderungen in Richtung eines grünen, demokratischen Sozialismus darstellen (wie er etwa Bernie Sanders und Jeremy Corbyn vorschweben mag).

Gleichzeitig gelangen jedoch in der für diese Umwälzungen entscheidenden Phase sowohl in Europa als auch in anderen hegemonialen Erdregionen reaktionäre Eliten an die Macht.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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