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Fast zehn Jahre ist es jetzt her, daß - im Herbst 1980 - sechs Ärzte aus der UdSSR und aus den USA die IPPNW ins Leben gerufen haben; 1981 fand ein erster Weltkongreß der Föderation statt, im Februar 1982 folgte die Gründung der bundesdeutschen Sektion (mit ganzen 18 Gründungsmitgliedern). Heute gehören der Organisation, die fast auf den Tag genau fünf Jahre nach ihrer Entstehung mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde (1985), 250 000 Ärztinnen und Ärzte in 69 Ländern an; in der BRD beläuft sich die Mitgliederzahl auf rund 8200. Als die IPPNW ihre Arbeit begann - in einer Phase internationaler Konfrontation, geprägt vom NATO-"Doppelbeschluß" (12. Dezember 1979) und von der Diskussion um die Folgen dieser Aufrüstungsmaßnahme 1) -, verbreitete sie eine doppelte Botschaft, deren Kern pointiert, aber nicht unzutreffend in zwei Sätzen zusammengefaßt werden kann: 1. Atomkrieg ist ungesund und 2. Russen sind auch Menschen.
Wenn uns diese Leitsätze heute banal, fast schon absurd erscheinen, so zeigt dies, welch tiefgreifender Wandel in jenen zehn Jahren Platz gegriffen hat.