Gar Alperovitz, Richard J. Barnet, Norman Birnbaum und Marcus G. Raskin im Gespräch mit Bernd Greiner Zu den bemerkenswerten Vorgängen der vergangenen Monate gehört der Umgang der amerikanischen Regierung mit der deutschen Frage. Washington reagierte keineswegs so, wie die einen befürchtet, die anderen im stillen gehofft hatten: als eine Weltmacht, die sich vom Gegner zweier Weltkriege herausgefordert sieht und auf ihr Recht pocht, bei der Vereinigung der beiden deutschen Staaten federführend mitzuwirken. Bernd Greiner, Mitarbeiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung, hatte im April Gelegenheit, in Washington mit linksliberalen Intellektuellen über die deutschen Entwicklungen und über amerikanische Reaktionen und Befindlichkeiten zu sprechen: mit Gar Alperovitz, Historiker und Leiter des National Center for Economic Alternatives, mit Norman Birnbaum, Professor an der juristischen Fakultät der Georgetown University, und mit Richard J. Barnet und Marcus G. Raskin, beide Politikwissenschaftler und Gründungsmitglieder des Institute for Policy Studies in Washington D.C. Das Gespräch veröffentlichen wir in Auszügen *). D. Red.
In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist.