Mit Kulturkreisen, die "mit dem unseren vor und nach Prinz Eugen nichts gemein" haben 1), ist das so eine Sache. Rudolf Augstein hätte es wissen können. Seinem Blatt ist die Geschichte entnommen, wie einmal dem Gründerkanzler der halben deutschen Republik in der Fremde die eigene Kultur begegnete und vermutlich ganz Zwiespältiges hinterließ: "Bei Konrad Adenauers Besuch in der Kriegsschule in Ankara hatte man darauf verzichtet, ihm eine Feldübung vorzuführen.
Aber schon bei der Gymnastikübung in der Kriegsschule schlugen die deutschen Herzen höher. Dann trat der leitende Türke, der drei Jahre in Deutschland auf der Reichssportschule gewesen war, an die Tribüne vor und rief laut: 'Wir grüßen den deutschen Bundeskanzler mit einem dreifachen Sieg Heil!' Die Mannschaft brüllte, daß die Fundamente zitterten." 2)
Beerdigungs-Professionals
Der Türkei-Besuch des Enkels in der zweiten Maihälfte des laufenden Jahres, ganze acht Tage am Beileidstourismus vorbei, verlief ohne atmosphärische Störungen jedweder Art - wie die nationale Presse schulterklopfend vermerkte - vor allem dank der Gabe des Kanzlers, Lob (Demokratie und Freundschaft) und Tadel (Menschenrechte und Kurden) für die Gastgeber gekonnt zu dosieren 3).