Deutsche Verwicklungen in ABC-Waffenprogramme
Während die Verlängerung des Atomwaffensperrvertrags ansteht, gerät die Bundesregierung in den Verdacht, vom Prinzip der Nichtverbreitung eine Ausnahme machen zu wollen 1), löst internationale Proteste gegen deutsche Vorhaben aus, kommt in die Schlagzeilen und wird mit schmutzigen Rüstungsgeschäften in Verbindung gebracht. Die Rede ist von Engagements, welche den ohnehin nicht großen Abstand Bonns zur Atombombe und zu anderen Massenvernichtungswaffen weiter verringern - und von Kooperationen ausgerechnet mit Regimes, die gegen Israel rüsten. Die Summe der Details erhält vor dem Hintergrund einer Weltführungsrivalität zwischen den USA und der Bundesrepublik ein besonderes Gewicht und führt zu einer Deutung, die etliche ungeklärte Fragen beantwortet.
Deutsch-russische Atomconnections: Nur für Forschungszwecke?
Anfang Februar 1995 berichtet der "Spiegel" von einem "abenteuerlichen Plan" für eine deutsch-russische atomare Zusammenarbeit. Danach wollen russische Energiepolitiker in Kooperation mit Siemens in der fast fertigen Siemens-Fabrik für Mischoxid-Brennelemente in Hanau "russisches Waffenplutonium zu Brennelementen für Kernkraftwerke verarbeiten.