Ausgabe August 1999

Zwischen Antislawismus und Polonisierung

Der lange Weg der deutschen Minderheit in Polen

In ihren Vorschlägen zur Reform der "Kulturförderung nach Paragr. 96 Bundesvertriebenengesetz" (Konzept vom 20.5.1999) betont die Bundesregierung das "Regionalprinzip". Unterschieden werden einerseits "Nordosteuropa mit den großen Kulturlandschaften Pommern, Ost- und Westpreußen, Teilen der GUS-Staaten, Baltischen Staaten", andererseits die "Sudetenländer und Südosteuropa" und als dritte, eigenständige Region - die Disproportion des geographischen Zuschnitts fällt auf - "Schlesien". Hier konzentriert sich die deutsche Minderheit in Polen, deren politisches Gewicht seit 1990 spürbar zugenommen hat. - Unser Autor, ein niederländischer Kenner "deutscher Fragen", hat die Region wiederholt bereist. Einfühlsam beschreibt er den Widerstreit europäischer Hoffnungen mit den langen Schatten der Vergangenheit. - D. Red.

"Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber es wunderte mich nicht, wenn der polnische Geheimdienst hinter alledem stecken würde." Professor Bartoding, einen früheren Abgeordneten der deutschen Minderheit im polnischen Parlament, überrascht es nicht zu hören, daß die polnische Taxifirma fast das Zehnfache des üblichen Preises für die Fahrt zu seinem Haus in Strelzke Opolskye verlangte.

August 1999

Sie haben etwa 4% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 96% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema