Über mangelnde Aufmerksamkeit kann sich Kuba derzeit nicht beklagen. Mitte Oktober 1998 nahm der spanische König Juan Carlos Fidel Castro in die "Bruderschaft der Winzer von Porto" auf, und nur die lateinamerikanische Finanzkrise verhinderte, daß der Auftritt des kubanischen Staats- und Parteichefs auf dem ibero-amerikanischen Gipfel in Portugal das Medienereignis wurde (der nächste Gipfel wird in Havanna stattfinden). Zuvor hatte Nelson Mandela Anfang September bei der Begrüßung Castros auf dem Gipfel der Blockfreien im südafrikanischen Durban "Fidel, Fidel, Fidel" gerufen und der Welt seine besondere Hochachtung für den Gast zu Protokoll gegeben. Im Sommer hatte dieser einen triumphalen Auftritt vor der Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) der UNO. Seine vernichtende Kritik an den von der Marktwirtschaft verursachten katastrophalen sozialen Zuständen in vielen Ländern dieser Erde wurde mit stehenden Ovationen bedacht.
Das Jahr 1998 hatte mit einem Höhepunkt der internationalen Aufmerksamkeit für die Karibikinsel begonnen (nachdem im Vorjahr u.a. der 30. Todestag von Che Guevara und die "termingerechte", so - kritisch - die konservativen Medien hierzulande, Überführung seiner Gebeine für Rummel gesorgt hatten): Der Papst besuchte Kuba.