Vom Umgang der Politik mit der Globalisierung
Die Gegner der Globalisierung globalisieren sich. Kein internationales Forum, ohne daß sie aus aller Welt anreisen und auf die eine oder andere Weise kundtun, wie wenig sie bereit sind, sich von den Schlagworten der Gipfelstürmer ins Bockshorn jagen zu lassen. Der internationale Widerstand kommt für die Politik offenbar unerwartet. Hatte man doch gerade die eigenen Bevölkerungen eingeschworen auf die "unumgängliche Anpassung, die die neuen Zeiten fordern". Die Zeiten heftiger Proteste gegen das System als solches schienen überwunden: Es gab scheinbar keine faktische Alternative mehr zum globalen Anarcho-Kaptitalismus neoliberaler Herkunft.
Uneingelöste Verheißungen
Hätte die Globalisierung des Wirtschaftens die Erfolge gebracht, die eine Mehrheit der Ökonomen prophezeite, dann bliebe völlig unverständlich, wieso bei jeder Konferenz von politischem, wirtschaftlichem und publizistischem, tatsächlichem oder auch nur eingebildetem Führungspersonal Protest laut wird. Aber die Prophezeiungen sind nicht wahr geworden. Die Öffnung der Märkte für Güter, Kapital und Menschen hat nicht zu dem Wohlfahrtsgewinn für alle geführt, den die Gleichgewichtsmodelle neoklassischer Provenienz vorhergesagt hatten.