Erfahrungen mit Armutsbekämpfung nach den Rezepten des Washington Consensus
Die seit dem verpatzten WTO-Gipfel von Seattle wachsende soziale Bewegung der "Globalisierungsgegner oder -kritiker" - so die verbreiteten, etwas irreführenden Bezeichnungen - verdient in mehrfacher Hinsicht Beachtung. Dies gilt sicherlich für ihren globalen Charakter und ihre Fähigkeit, moderne Kommunikationstechnologien zu nutzen, aber auch für den Gegenstand der Proteste selbst. Denn diese richten sich nicht bloß gegen d i e A u s w i r k u n g e n scheinbar relativ abstrakter ökonomischer Theorien und Prinzipien, sondern nehmen diese selbst ins Visier. War man bislang gewohnt, dass die Auseinandersetzungen zwischen Neoliberalen und Keynesianern, zwischen Freihändlern und Schutzzöllnern, zwischen Vertretern des "Washington-Konsens" und des "post-Washington-Konsens" in Hörsälen und Luxushotels ausgetragen wurden (während die Folgen der darauf beruhenden Politiken durchaus zum Gegenstand von manchmal blutigen Konflikten wurden), so haben sich diese inzwischen auch auf die Straßen verlagert.