Ausgabe Januar 2003

Walter Kreck

Am 15. November 2002 starb in Bonn Professor D. Walter Kreck, seit 1982 Mitherausgeber dieser Zeitschrift, für die er sich bis zu seinem Tode eingesetzt hat. Seine aufmerksame, zuweilen kritische, stets hilfreiche Begleitung unserer Arbeit wird fehlen. Wir behalten Walter Kreck in dankbarer Erinnerung. – D. Red.

Bis zu seiner Emeritierung 1973 lehrte Walter Kreck an der evangelisch- theologischen Fakultät der Universität Bonn. Präzise geschriebene Studien belegen seine kreative Forschungs- und Lehrtätigkeit, beispielsweise über Grundfragen der Dogmatik, der Ekklesiologie oder der christlichen Ethik. 1980 bündelte er wichtige theologische und gesellschaftskritische Aufsätze in seinem Buch über Die Kirche in der Krise der bürgerlichen Welt. Er gehörte zu jenen wachen Zeitgenossen, die klar und eindeutig zu kirchlichen, ethischen und politischen Fragen Stellung beziehen – nicht nur in Zeiten pluralistischer Presse- und Meinungsfreiheit, sondern auch in der Nazizeit, als ihn und seine Freunde Sanktionen und Berufsverbot trafen.

Geboren war er 1908 im nassauischen Weidelbach/Dillkreis, einem Gebiet reformierter Tradition, wo es weniger Staatshörigkeit gab als in Regionen lutherischer Reformation. Seine erste Stelle übernahm der junge Theologe 1935 in Frankfurt a.M.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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