Zur Wiederentdeckung der Special Forces
Bei einer Friedensdemonstration Werbung für das Militär zu betreiben, klingt verwegen. In den Vereinigten Staaten ist dergleichen aber mittlerweile möglich. Als sich am 15. März ungefähr 20 000 Bürger zu einer Kundgebung gegen den bevorstehenden Irakkrieg am Washington Monument versammelten, witterten die Straßenhändler auf der mall ein lukratives Zusatzgeschäft. Die üblicherweise mit Porträts von Schauspielern oder Logos bekannter Sportvereine verzierten T-Shirts und Mützen wurden weggepackt und durch andere ersetzt, auf denen die Schriftzüge CIA, FBI, Special Forces, SEALs oder Rangers prangten. Kaffeetassen mit den Insignien der Green Berets oder Teddybären in Kampfuniform waren auch im Angebot, weckten aber bei der überwiegend jugendlichen Kundschaft weit weniger Interesse.
Auf den ersten Blick scheint der Vorgang keiner weiteren Überlegung wert – in Zeiten, da populäre Kleidungsstücke generell den Charme von Werbewänden angenommen haben und Aufdrucke im Rhythmus der Tagesnachrichten wechseln. Und dass Amerikaner zu ebenso merkwürdigen wie kurzlebigen Übertreibungen neigen, ist schließlich auch bekannt. Dennoch: Hinter dieser Popularität der Special Forces, der Spezialkommandos für die Kriege der Zukunft, steckt mehr.