Jena steht vor einem großen Ereignis. "Das erste Denkmal für die Opfer der SED-Diktatur" soll dort aufgestellt werden. So lautete auch der (Unter-)Titel eines Kommentars in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (30.5.2003), in dem sich Michael Jeismann unter diesen Vorzeichen mit dem Angebot eines in den USA zu Geld gekommenen ehemaligen DDR-Staatsangehörigen auseinandersetzt, ein nationales Mahnmal für die 400 000 in der DDR Verfolgten zu finanzieren. Angesichts einer Situation, in der nach Jeismann die alte Heimat mehr als genug mit den neuen Herausforderungen zu tun habe und die Erinnerung an die DDR Erinnerung sein lasse, sei dies ein zumindest erwägenswertes Angebot. Zumal: "Wo die Erinnerung noch ist, soll es auch an Geld nicht fehlen." Und der Zeitpunkt passt auch: Der 17. Juni jährte sich nun zum 50. Mal.
Von einer solchen Unterstützung können die Opfer der NS-Militärjustiz weiterhin nur träumen. Zwar erklärte der Bundestag in Einvernehmen mit dem Land Sachsen, Torgau als der zentrale Ort ihrer Verfolgung – hier residierte das Reichsmilitärgericht und hier befanden sich entsprechende Haft- und Erschießungsstätten – solle auch der zentrale Ort des Gedenkens werden, doch blieben dies bisher leere Worte.