Ausgabe Mai 2005

Standortkonkurrenz und nationale Innovationspolitik

Die Technologie-, Innovations- und Industriepolitik folgt allerorten einer dezidiert kompetitiven Zielsetzung: der Sicherung der technologischen Leistungsfähigkeit sowie der Profilierung des eigenen Wirtschafts- und Innovationsraums in der internationalen Konkurrenz der Standorte. Dies wirft die Frage auf, über welche Erfolg versprechenden Steuerungsmöglichkeiten der Nationalstaat heute noch in einem Politikfeld verfügt, das in besonderer Weise mit einer internationalen Verschränkung der wirtschaftlichen Aktivitäten, des wissenschaftlichen Austausches und der Generierung bzw. Verwertung von Innovationen konfrontiert ist.1

Variante I: Staatsmonopolistische Konzertierung

Vor allem im Bereich der Großtechnologien (zum Beispiel Transrapid, Weltraumforschung, Verkehrstelematik, Rüstung), denen auch heute in den führenden Ländern ein beträchtliches Gewicht im staatlichen Förderprofil zukommt, ist die Persistenz klassischer Muster der Innovationsförderung und Industriepolitik offenkundig. Der Staat agiert hier in seiner traditionellen Rolle als Technologietreiber und industriepolitisch aktive Steuerungsinstanz, die für das Zustandekommen und die Stabilisierung großtechnologischer Referenz- und Prestigeprojekte von zentraler Bedeutung ist.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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