Ausgabe Mai 2007

Der neue Sound

Die Musikindustrie befindet sich weltweit seit Ende der 90er Jahre in einer tiefen Krise, die durch signifikante Umsatzeinbrüche mit Tonträgern geprägt ist. In der Bundesrepublik, dem mit einem Weltmarktanteil von derzeit sieben Prozent viertgrößten Musikmarkt, ist die Erosion des Musikgeschäfts besonders ausgeprägt: 2006 lag der Gesamtumsatz des deutschen Phonomarktes um eine Milliarde Euro niedriger als 1998 und belief sich auf nur noch 1,7 Mrd. Euro (vgl. Tab. 1)1 (Zur Ansicht der Tabelle öffnen Sie bitte die pdf-Datei).Während der erste große technische Umbruch des digitalen Zeitalters – die Umstellung von Vinyl auf CD – der Industrie bis in die erste Hälfte der 90er Jahre eine Sonderkonjunktur mit deutlichen Umsatz- und Gewinnzuwächsen beschert hatte, steckt die Kommerzialisierung der zweiten digitalen Revolution – der Vertrieb legaler Downloads über das Internet – noch in den Kinderschuhen und vermag die drastischen Umsatzeinbrüche bei CDs bislang nicht annähernd zu kompensieren. Zudem ist unklar, ob und wie sich das Geschäft mit Online- Musik kommerziell erfolgversprechend organisieren und ausbauen lässt.

Musikhandel und Internet

Mit der Einführung der CD sind Schallplatten innerhalb von zehn Jahren nahezu vollständig vom Markt verschwunden und spielen seit Mitte der 90er Jahre keine nennenswerte Rolle mehr.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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