Ausgabe Juli 2009

Jemenitischer Bürgerkrieg

Die Entführung und Ermordung deutscher Staatsbürger Mitte Juni im Jemen hat das Land schlagartig in die hiesige Medienöffentlichkeit katapultiert. Dabei tobt im Norden Jemens bereits seit Jahren ein blutiger Krieg zwischen schiitischen Stämmen und den Streitkräften des jemenitischen Staates. Mittlerweile haben die Auseinandersetzungen mehrere tausend Tote und eine unbekannte Zahl von Verletzten und Flüchtlingen gefordert.

Schenkt man der jemenitischen Regierung Glauben, ist der „vergessene Konflikt“ im Jemen längst zum Interventionsfeld der iranischen Außenpolitik avanciert. Die regierende Kongress-Partei wirft dem Iran vor, auf Seiten der schiitischen Al-Huthi-Rebellen in den Konflikt einzugreifen. Wenngleich religiös motivierte Interventionen in der Vergangenheit zum Repertoire der iranischen Außenpolitik gehörten und die Schwäche des jemenitischen Staates eine Einflussnahme des Auslandes begünstigt, ist deren Ausmaß gegenwärtig kaum zu bestimmen. 1

Ausschlaggebend scheinen für diesen Konflikt denn auch, den Behauptungen der Regierung in Sanaa zum Trotz, innerstaatliche Faktoren zu sein.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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