Ausgabe Januar 2017

Klimaschutz trotzt Trump

Donald Trumps Wahlsieg ließ die schlimmsten Befürchtungen vieler Klimaaktivisten wahr werden: Allzu deutlich hatte der künftige US-Präsident zuvor gegen die internationale Klimapolitik gewettert. Doch es gibt auch Zeichen der Hoffnung, dass sich Trump eines Besseren besinnt, sind Christian Mihatsch und Benjamin von Brackel überzeugt.

Es hätte nichts Schlimmeres passieren können. Das dachten nicht wenige Umweltschützer und Diplomaten am Morgen des 9. Novembers 2016 auf dem Weltklimagipfel in Marrakesch, als sie vom Wahlsieg Donald Trumps erfuhren. Dieses Ergebnis kam einer Nachricht vom bevorstehenden Weltuntergang gleich – was durchaus wörtlich zu verstehen ist: Die Zeit, die uns noch bleibt, um die Erderwärmung unter der wichtigen Schwelle von 1,5 Grad zu halten, fällt ziemlich genau mit dem Ende der ersten Amtszeit von Donald Trump zusammen.

Trump wird in Bälde der Präsident des zweitgrößten CO2-Emittenten der Welt sein. Gleichzeitig sind die USA das Land, welches in den vergangenen Jahren den internationalen Klimaschutz maßgeblich beeinflusst hat. Unter Barack Obama haben die Vereinigten Staaten gemeinsam mit China als Motor in den internationalen Verhandlungen gewirkt. Unter Trump, befürchten viele, droht nun ein Getriebeschaden im Klimaprozess.

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In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

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