
Bild: Der chinesische Delegierte Zhenhua Xie im Plenum des Cop26-Gipfels in Glasgow, 13.11.2021 (IMAGO / ZUMA Press)
Der Glasgow-Zug muss losrollen“, forderte der Chef-Verhandler des Inselstaates Tuvalu wenige Stunden vor dem Ende der 26. UN-Klimakonferenz (COP). Er bat alle Länder, dem Klimapakt von Glasgow zuzustimmen. Das wäre „das beste Weihnachtsgeschenk“ für seine Enkel, sagte er und zeigte der Versammlung ein Foto seiner Familie. „Wir können es uns nicht leisten, ohne einen Deal nach Hause zu fahren“, warnte auch Tina Stege, die Klimagesandte der Marshallinseln. Der Pakt sei nicht ausreichend, um die Klimakrise aufzuhalten, aber allemal besser als untätig zu bleiben.
In der dramatischen Abschlusssitzung der 26. COP am 13. November brachen noch einmal alle Konflikte auf, die eine weltweite Bekämpfung der Klimakrise so schwierig machen. Denn die Geschlossenheit zur Lösung dieser Menschheitsaufgabe – es gibt sie nicht. Dabei spüren alle der rund 200 Staaten, die 2015 das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet haben, bereits die Folgen eines außer Kontrolle geratenen Klimas. Sie müssen mit Dürren, Überflutungen und Stürmen leben und investieren jährlich Milliarden, um die Zerstörungen durch die Klimakrise zu beheben. Aber dennoch triumphieren die nationalen Interessen immer noch über die Einsicht in diese Realitäten.
Mit einer Ausnahme: Unter den COP-Delegationen haben die pazifischen Inselstaaten das brennendste Interesse daran, dass die Welt die Erwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit unter 1,5 Grad Celsius hält.