Bild: Die Ko-Vositzende der Linkspartei, Janine Wissler, am Abend der Bundestagswahl, 26.9.2021 (IMAGO / Mike Schmidt)
Der neben der Union größte Verlierer der Bundestagswahl ist zweifellos die Linkspartei. Dabei hatte sie sich eigentlich die Zweistelligkeit als Ziel gesetzt, um dann im Ergebnis mit nur noch 4,9 Prozent fast die Hälfte ihrer Wählerinnen und Wähler zu verlieren. Am Ende retteten sie lediglich ihre drei Direktmandate – und die sehr weise Entscheidung, sehr viel in den Erststimmenwahlkampf im Leipziger Süden zu investieren. Damit ist die Linkspartei nun die kleinste Fraktion im Bundestag, statt wie noch acht Jahre zuvor Oppositionsführerin. Dieser enorme Verlust hat einerseits eine recht banale Ursache, nämlich die größere Konkurrenz links der politischen Mitte. So ist die SPD einmal mehr vor einer Wahl – mit einem Mindestlohnversprechen von 12 Euro und einer Rentengarantie – programmatisch nach links gerückt. Hinzu kam, dass viele potentielle Linksparteiwählerinnen und -wähler in der hochpersonalisierten Auseinandersetzung zwischen Olaf Scholz und Armin Laschet am Ende für die SPD votierten, um auf diese Weise in jedem Fall mit über die künftige Kanzlerschaft zu entscheiden.
Speziell in den städtischen und akademischen Milieus, in denen „Die Linke“ als die Partei der Flüchtlingshelfer hatte punkten können, ist dagegen die Konkurrenz durch die Grünen sehr stark.