Im Grunde heißt die einzige Lösung für Jugoslawien Jugoslawien. Das ist sicherlich nicht jedermanns Auffassung angesichts der Tatsache, daß der Krieg in Bosnien auf das Ende des dritten Jahres zusteuert, der Waffenstillstand in Kroatien in Frage gestellt wird und die Situation auf dem Balkan insgesamt instabil bleibt. Manche sind allerdings nie von der Überzeugung abgegangen, daß es ein schrecklicher und vermeidbarer Fehler der sechs Republiken des früheren Bundesstaates Jugoslawien war, sämtliche Bindungen zueinander zu lösen, und immer mehr Menschen sehen in der Wiederherstellung der wichtigsten Verbindungen, und zwar nicht nur für Handel und Kommunikation, sondern auch auf juristischem und politischem Gebiet, die einzige Grundlage für einen dauerhaften Frieden. Die von Amerika vermittelte Übereinkunft zwischen der weit gehend muslimischen bosnischen Regierung und den Führern der bosnischen Kroaten ist der Dreh- und Angelpunkt für eine Umkehr und die Schaffung einer neuen konföderativen Basis zur Beendigung des Krieges. Das Abkommen ist noch nicht fest verankert und institutionalisiert, da aufgrund fortgesetzter Feindseligkeiten mit den bosnischen Serben Grenzen und Zuständigkeitsbereiche nach wie vor ungeklärt sind.
Doch in der Verhandlung ging es auch um mögliche besondere, verfassungsmäßige Verbindungen mit dem kroatischen Staat.