Kindersoldaten - junge Menschen zwischen 10 und 18 Jahren, die in regulären Armeen oder Rebellentruppen an der Waffe ausgebildet und zum Kämpfen eingesetzt werden - sind Teil jener absurden Realität, die seit 1989 zahlreiche bewaffnete Konflikte in vielen Ländern dieser Erde bestimmt. Die Weltöffentlichkeit wurde auf diesen Skandal erst aufmerksam, als Ende August 1996 der UN-Generalsekretär der Vollversammlung der Vereinten Nationen einen von ihr erbetenen Expertenbericht über den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten übergab. 1) Dieser Report, erarbeitet von einer Sachverständigenkommission unter der Leitung der früheren "First Lady" von Mozambique und heutigen Ehefrau von Nelson Mandela, Graa Machel, basiert auf 24 Länderstudien. Er präsentiert zum ersten Mal eine Reihe von sorgfältig recherchierten Informationen und Analysen über das Ausmaß eines besorgniserregenden weltweit vorkommenden Phänomens, das in den Medien normalerweise kaum Beachtung findet: die praktizierte, systematische Rekrutierung von Kindern für den bewaffneten Kampf.
Vom verängstigten Kind zum gedrillten Killer
Kindersoldaten gibt es diesem Report zufolge inzwischen überall auf der Welt, von Südamerika bis Zentralafrika, von Nordirland bis Angola, von Afghanistan bis zur Westbank.