
Bild: Krankenhaus in Bayern, Leere Betten abgestellt in einem Gang, 9.11.2024 (IMAGO / MiS)
Den Bewohnern von Pflegeheimen oder ihren Angehörigen flattert derzeit unangenehme Post ins Haus: Die Betreiber kündigen drastische Erhöhungen der Eigenanteile an, wobei Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg die Spitzenreiter sind, dort schlagen die Zuzahlungen inzwischen mit durchschnittlich rund 3200 Euro zu Buche. Aber auch Berlin spielt in den oberen Rängen mit. Das erlebte die Familie von Katharina Stein (Name geändert), die im Oktober von einer zum 1. September rückwirkend geltenden Erhöhung des Eigenanteils von rund 1000 Euro unterrichtet wurde – insgesamt soll sie nun über 4500 Euro monatlich aufbringen, abzüglich des seit 2022 geltenden Leistungszuschusses von rund 1350 Euro, weil Frau Stein bereits über zwei Jahre im Heim auf einer Demenzstation lebt. Der Eigenanteil beträgt also „nur“ 3190 Euro. Das offenbar gut geführte Heim weist auf seinen hohen Qualitätsanspruch hin, die allgemeinen Preissteigerungen und insbesondere die gestiegenen Kosten für das Pflegepersonal. Man habe sich weitgehend von Leasingkräften verabschiedet und achte auf die gute Ausbildung der Pflegenden.[1]
Das Einkommen von Katharina Stein reicht wie bei den meisten Pflegebedürftigen selbstverständlich nicht aus, um diese Kosten auch nur annähernd zu decken. Sie werden auch nicht mehr durch die im Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) festgelegten Zuschläge, die allerdings nur die unmittelbaren Pflegekosten betreffen, aufgefangen.