
Bild: Start eines Helikopters von einer fast 100 Meter langen Motoryacht, die dem kanadischen Multimilliardär Lawrence Stroll gehört, 26.5.2017 (IMAGO / Peter Seyfferth)
Sie düsen in Privatjets um die Welt, um Immobilien und Konzernketten an sich zu reißen. Sie kaufen ganze Landschaften und Inseln, um sich dort im größten Luxus abzukapseln. Sie übernehmen Massenmedien, um sich selbst zu verherrlichen und gegen Arme und Geflüchtete zu hetzen. Noch nie in der Geschichte hat eine kleine Gruppe von Menschen so viel Macht akkumuliert wie die Hyperreichen von heute. Man kann durchaus behaupten: Die Welt nähert sich einer globalen Diktatur der Superreichen. Vor allem in den USA haben sie direkt oder indirekt das Sagen, aber auch in Russland, China, Indien, Argentinien, Deutschland, der Schweiz und anderswo. „Oligarchie“ – Herrschaft der Wenigen – ist dafür ein viel zu harmloses Wort. Es geht um eine steuerhinterziehende Bande geld-, sex- und eroberungssüchtiger Imperatoren.
Könige, Kaiser, Feudalherren – sie waren Piepspatzen im Vergleich zu ihnen. Jene konnten zwar den Zehnten aus ihren Untertanen herauspressen, aber sie hatten nicht die Macht, mittels Social Media deren Gehirne zu waschen, sie internetsüchtig zu machen und daran auch noch Milliarden zu verdienen. Heute besitzt ein Prozent der weltweit Reichsten so viel wie die Hälfte der Menschheit zusammen. Seit der Coronapandemie konnte diese oft kriminell agierende Bande ihr Vermögen obszönerweise noch verdoppeln, während fünf Milliarden Menschen ärmer wurden.