Ausgabe Mai 1999

Ein Brief über Deutschland

An der Schwelle der "Berliner Republik" - und seines 96. Lebensjahres - hat George F. Kennan, Nestor der amerikanischen Deutschlandpolitik, es für nötig befunden, seine diesbezüglichen Prinzipien und Präferenzen zu resümieren. Anlaß bot eine Ausgabe der New Yorker "Foreign Affairs", in der sein Princetoner Kollege Gordon A. Craig "Berlin, the Hauptstadt" gefeiert hatte (Untertitel: "Back Where It Belongs", in: "Foreign Affairs", Vol. 77, No. 4, pp. 161-170). Mit freundlicher Genehmigung der "New York Review of Books", die den englischen Text im vergangenen Dezember publizierte (Vol. 45, No. 19), stellen wir dieses Dokument der Zeitgeschichte als deutsche Erstveröffentlichung in eigener Übersetzung vor. Es sollte, meinen wir, jene bescheidener machen, die seit 1989 schon immer wußten, daß und wie die deutsche Frage zu lösen sei. - D. Red.

An Professor Gordon Craig Menlo Park California Kristiansand, Norwegen, 28. Juli 1998 Lieber Gordon, diesen Brief schreiben 94 Jahre alte Finger auf einer altertümlichen Royal-Schreibmaschine, die ich in dieser Hütte hier an der norwegischen Küste vorfand. Bitte sehen Sie deshalb über die zahlreichen Mängel hinweg.

Mai 1999

Sie haben etwa 6% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 94% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema