Ausgabe Juli 2000

Demokratie-Containment

Henry Kissingers Rolle als Berater des indonesischen Präsidenten

Am 28. Februar dieses Jahres ernannte der indonesische Präsident Abdurrahman Wahid den früheren amerikanischen Außenminister Henry Kissinger zu einem seiner Berater. Kissinger akzeptierte und erklärte, er tue dies "aus Freundschaft zum indonesischen Volk und aufgrund der Wichtigkeit, die ich der indonesischen Nation beimesse... Ich möchte Indonesien stark, vereinigt und demokratisch sehen... Ich verstehe dies als Dienst gegenüber beiden Ländern." 1) Zweifel darüber, wem er zu Diensten zu sein gedenkt und wie sehr er ein demokratisches Indonesien wünscht, ließ Kissinger gar nicht erst aufkommen. Schon sein erster "Rat" spricht Bände: Keine Neuverhandlung der Verträge, die PT Freeport mit dem Suharto-Regime geschlossen hat! - PT Freeport, Tochtergesellschaft der in New Orleans ansässigen Freeport McMoRan Copper and Gold Inc., hat in den letzten 33 Jahren die riesigen Kupfer- und Goldvorkommen in West-Papua ausgebeutet. Kissinger, der im Verwaltungsrat von Freeport McMoRan sitzt, was seiner eigenen Firma eine einträgliche Summe einbringt, meinte, es sei "im Interesse Indonesiens, daß der Vertrag [mit Freeport] eingehalten wird, denn Sie wollen doch Investitionen aus aller Welt".

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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