Ausgabe Januar 2017

Von Lenin bis Castro: Die Dialektik des Scheiterns

Am 25. November 2016 starb Fidel Castro. Sein Begräbnis war der letzte Akt der Geschichte des Kommunismus des 20. Jahrhunderts. Diese Epoche wurde geprägt durch Führungspersönlichkeiten, die mit einem besonderen Charisma ausgestattet schienen. Dabei hatte sich speziell Fidel Castro, so bitter dies festzustellen ist, politisch schon lange selbst überlebt. Seine Ausstrahlung aber hatte er, obschon schwer gezeichnet durch Krankheit und Verfall, nie ganz verloren. Die Ideen, denen er sich verpflichtet sah, sein Kampfes- und Gestaltungswille wirkten nach wie das Strahlen eines längst verloschenen Sterns. Castro war aus der Zeit gefallen, oder genauer: Die Zeit, das neue 21. Jahrhundert, hatte ihn hinter sich gelassen.

 Was vor fast genau einhundert Jahren, mit der Rückkehr Lenins im April 1917 aus dem Schweizer Exil, begann, nämlich die charismatische Geschichte des Kommunismus, fand so mit dem Tode Castros sein spätes Ende.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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