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Weltweit kämpfen Regierungen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie. Doch der Umgang mit der Krise unterscheidet sich mitunter stark und erfolgt unter teils äußerst schwierigen Bedingungen – insbesondere in den Ländern des globalen Südens. Wie wirkt sich die Seuche dort aus? Dem widmen sich die folgenden Beiträge von Simone Schlindwein (zu Afrika), Ellen Ehmke (zu Indien), Jessé Souza (zu Brasilien) und Franziska Fluhr (zum Iran). – D. Red.
Noch im Januar beherrschte der USA-Iran-Konflikt die Überschriften der internationalen Berichterstattung. Nun aber ist der Konflikt durch die Corona-Pandemie nahezu vollständig von der Bildfläche verschwunden. Daraus zu schließen, die Auseinandersetzungen hätten sich beruhigt, wäre nicht nur naiv, sondern auch fatal. Denn das Gegenteil ist der Fall.
Auch nach der Tötung des Generals der Al-Quds-Brigaden, Qasem Soleimani,[1] und den direkt darauf folgenden iranischen Vergeltungsschlägen gab es im Januar und Februar noch mindestens sieben Anschläge auf US-Ziele im Nachbarland Irak. Im März folgten Raketenangriffe auf das Camp Tadschi nördlich von Bagdad, bei denen drei Mitglieder der US-geführten Koalition gegen den sogenannten Islamischen Staat getötet und 14 verletzt wurden. Zum Gegenschlag holten die USA zwei Tage später mit fünf Angriffen auf von Iran unterstützte Milizen im Irak aus.