
Bild: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) während der Sitzung des Deutschen Bundestags zum Thema Impfpflicht, 7.4.2022 (IMAGO / Christian Spicker)
In der April-Ausgabe der »Blätter« kritisierte der Arzt und ehemalige Linken-Politiker Wolfgang Albers das Plädoyer für eine gesetzliche Impfpflicht in der Februar-Ausgabe scharf als moralinsaure und zugleich kontraproduktive Individualisierung eines gesellschaftlichen Problems. Dem widerspricht der kritisierte Miguel de la Riva.
Nach Monaten hitziger öffentlicher Debatte und einem zähen Gesetzgebungsverfahren ist die Einführung einer Corona-Impfpflicht am 7. April im Bundestag krachend gescheitert. Auch der in letzter Minute zwischen den beiden Befürworter-Anträgen gefundene Kompromiss einer Pflicht für Menschen über 60 konnte daran nichts mehr ändern. Am Ende der Sitzung zeigten sich die Abgeordneten von FDP und Union ebenso wie gewisse Teile der Linksfraktion um Sahra Wagenknecht zufrieden, hatten sie das Vorhaben doch erfolgreich verhindert. Am lautesten brandete der Jubel aber in der AfD auf. Denn im Ergebnis hat das Parlament Rechtsextremen, Verschwörungsideologen und Querdenkern einen fulminanten Sieg beschert.
Das ist eine schallende Ohrfeige für jene große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, die sich durch die Einhaltung der Corona-Regeln seit zwei Jahren unter großen Einbußen solidarisch zeigen.