
Bild: Nina Warken (CDU), die neue Gesundheitsministerin, 15.5.2025 (IMAGO / Political-Moments)
Der scheidende Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hätte dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) bekanntlich gerne weiter vorgestanden, deshalb war bei der um einen Tag verspäteten Amtsübergabe an die neue Chefin, Nina Warken (CDU), eine gewisse Wehmut zu spüren. Doch selbst wenn das bei der Postenvergabe nicht sonderlich beliebte Ressort an die SPD gegangen wäre, hätte sich Lauterbachs Traum wohl kaum erfüllt. Mit seiner sperrigen Art, dem professoralen Gestus und seiner puristischen Gesundheitsphilosophie hat der mediale Politikpopstar aus Coronazeiten zuletzt viel an Nimbus verloren. Und das nicht nur, weil er es versäumt hat, die Pandemie nachhaltig aufarbeiten zu lassen.
Unabänderlich mit seinem Namen verknüpft bleiben wird eine höchst umstrittene Krankenhausreform, die trotz großen Widerstands aus den Bundesländern auf die Schiene gesetzt ist. Deren Folgen allerdings werden erst in den kommenden zwei oder drei Jahren zu spüren sein. Für das zweite Lieblingsprojekt Lauterbachs, die Digitalisierung, könnte der Crash hingegen schon früher kommen. Wenige Tage vor seinem Amtsende musste der Gesundheitsminister erleben, dass der Chaos Computer Club anlässlich des Starts der elektronischen Patientenakte schon wieder peinliche Sicherheitslücken im System veröffentlichte – nicht die ersten wohlgemerkt, und es werden wohl auch nicht die letzten gewesen sein.