Pyrrhussiege und falsche Feiern
"Noch ein solcher Sieg", so soll König Pyrrhos 279 v.u.Z. nach seiner Schlacht mit den Römern bei Ausculum gesagt haben, "und ich bin verloren". - Sieben Jahre später starb er im Straßenkampf in Argos. Selbst wenn es in der DDR immer an vielem fehlte, an einem mangelte es doch nie - an falschen Feiern.
Noch am Abend des 6. Oktober 1989 zog anläßlich des 40.Jahrestages der Gründung der DDR ein Fackelzug von Zehntausenden Unter den Linden an den "führenden Genossen" vorbei, ließ sie und sich hochleben. Es war die letzte byzantinische Jubelfeier ihrer Art. Keine 24 Stunden später, während Erich Honecker noch im Palast der Republik einen festlichen Empfang gab und den Sieg der "real sozialistischen" Revolution auf deutschem Boden mit Sekt und Kaviar beging, wurde auf den Straßen um die Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg, vor allem jedoch in Leipzig, Plauen und Dresden, ihr ebenso rasches wie vollständiges Ende endgültig besiegelt. Es war die vorletzte Staatsgründungsfeier. 1991 wird die DDR auf der politischen Weltkarte verschwunden sein. Wer jedoch meint, mit den falschen Feiern hätte es nun ein Ende, der sieht sich getäuscht. Es wird weiter falsch gefeiert.
1. Die falschen Trauerfeiern
Die "wahren " Sozialisten 1) tragen Trauer. Sie meinen, der "Sozialismus" wäre gestorben.