"Furcht vor Preußen?" fragte die Ostberliner Historikerin und Preußen-Forscherin Ingrid Mittenzwei in der Januarausgabe der "Blätter". Der folgende Beitrag des Bremer Historikers Lothar Wieland beleuchtet die aktuelle Wiederbelebung Bismarcks, die so gut zum neuen Deutschland zu passen scheint. Seine Bewertung der Berliner Bismarck-Ausstellung und des zweiten Bandes der Bismarck-Biographie von Ernst Engelberg stellen eine implizite Antwort auch an Ingrid Mittenzweis Beitrag dar. Zu den historischpolitischen Parallelen und Differenzen zwischen 1871 und 1990 vgl. auch den Beitrag von Klaus Naumann, Wenn die Deutschen Staaten gründen. Ein Vergleich aus gegebenem Anlaß, im Oktoberheft 1990 der "Blätter". D. Red.
Was bedeuten heute auch dem gebildeten und sozusagen politisch interessierten Deutschen die Namen Rottek und Welcker und manches tapferen Schwaben; was die gefeierten Größen der Paulskirche? Was lebt noch im Volksgeiste von all den Männern aus der Zeit der Reichsgründung? Versunken und vergessen; samt und sonders erdrückt von dem einen Namen: Bismarck! 1) Es ist wieder modern geworden, von Bismarck zu sprechen 2).