Folgt man den jüngsten Wirtschaftsprognosen für Ostdeutschland, so ist nunmehr 1993 damit zu rechnen, daß die positiven Wirkungen der zunehmenden Investitionstätigkeit die rezessiven Wirkungen der Kapazitätsvernichtung übersteigen und ein deutliches Wirtschaftswachstum auslösen werden. Für 1992 wird bestenfalls noch mit einem geringfügigen Zuwachs gerechnet. Immerhin aber scheint der rapide Verfall der Wirtschaftsleistung gesamtwirtschaftlich beendet.
Tabelle 1 Sozialprodukt in Ostdeutschland siehe PDF Datei
Das Bruttosozialprodukt beinhaltet auch die Einkommen der ostdeutschen Westpendler, die inzwischen bei rund 18 Mrd. DM jährlich liegen dürfen. Das Bruttoinlandsprodukt, von dem die Pendlereinkommen abgezogen sind, liegt daher entsprechend niedriger. Vergleicht man Inlandsverbrauch und Inlandsproduktion, so wird deutlich, daß die inländische Produktion knapp ausreicht, um den Gegenwert des Konsums zu decken. Staatshaushalt und Investitionen werden voll außenfinanziert, was sich in einem hohen negativen Außenbeitrag ausdrückt. Dieser ergibt sich aus der Gegenüberstellung von Exporten und Importen, wobei vor allem die Beziehungen zu Westdeutschland ins Gewicht fallen. Für 1992 wird der Exportüberschuß Westdeutschlands gegenüber der ehemaligen DDR auf 185 Mrd. DM geschätzt - gegenüber 1 Mrd. DM 1989.