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In den Jahren der Perestroika und danach war kein Mangel an verschiedenen Reformprogrammen. Einige davon wurden offiziell verkündet, ihre Verwirklichung angestrebt.
Aber keines dieser Programme hat sich als realistisch und effektiv erwiesen. Mehr noch: Die Krise im Lande verschärft sich, die Produktion sinkt weiter, die Zentralmacht wird immer schwächer, die nationalen und territorialen Konflikte nehmen an Härte und Ausmaß zu. Im Prinzip kommt dies nicht unerwartet. Die Nachkriegsperiode in Deutschland oder Japan zum Beispiel verdeutlicht, wie qualvoll das Erbe der vorangegangenen Gesellschaften überwunden wurde.
Aber solche und andere Vergleiche sind kein Trost für eine Gesellschaft, die eine schwere Krise durchlebt und versucht, sich aus ihr zu befreien. Deshalb werden die Versuche fortgesetzt, eine "Erfolgsformel", eine Strategie des staatlichen Überlebens und der weiteren Entwicklung für Rußland zu finden. Im Unterschied zum früheren geistigen und wissenschaftlichen Isolationismus wenden sich die Forscher dieses Mal der internationalen Erfahrung zu - bis hin zur direkten Kopie derselben. Ein prägnantes Beispiel war der sogenannte Monetarismus und die Taktik der "Schocktherapie" der Regierung Gaidar. Die einfache Nachahmung erweist sich aber als genauso unproduktiv wie das Ignorieren fremder Erfahrungen.