1. Ein unterentwickeltes Anhängsel der westdeutschen Wirtschaft
Viereinhalb Jahre nach dem Start der Wirtschafts- und Währungsunion hat sich der Osten Deutschlands zu einem Anhängsel der westdeutschen Wirtschaftsmacht entwickelt. Dies dokumentiert Tabelle 1, die aus den Unterlagen des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) und den laufenden Publikationen des Statistischen Bundesamts berechnet wurde. Schon die beiden Extremwerte sprechen für sich: auf das ostdeutsche Fünftel der Wohnbevölkerung entfallen mehr als zwei Fünftel aller Arbeitslosen in Deutschland. Dagegen stammt kaum mehr als ein Fünfzigstel aller deutschen Ausfuhren des Bergbaus und des verarbeitenden Gewerbes aus Ostdeutschland.
Tabelle 1 Gewicht der neuen Bundesländer nach ausgewählten Wirtschaftsindikatoren 1994 siehe PDF Datei
Diese Übersicht relativiert zugleich die Erfolgsmeldungen über die Investitionen und den Wohnungsbau in den neuen Bundesländern. Angesichts der jahrelangen Vernachlässigung der Infrastruktur in der früheren DDR sind im Vergleich zur Wohnbevölkerung und der Landesfläche die für 1994 ausgewiesenen Anteile von 22,8% des gesamtdeutschen Investitionsvolumens nicht überwältigend. Das gilt noch mehr für den Wohnungsbau. Noch nicht einmal 5% aller von 1991 bis Ende des 1.