Nach wie vor ist die Umweltsituation in den Transformationsländern äußerst problematisch. Die ökologischen Altlasten sind bei weitem nicht beseitigt - so gibt es allein in Polen 27 ausgewiesene ökologische Notstandsgebiete, vor allem als Folge von Brennstoff- und Energieerzeugung. Dabei muß die Umweltpolitik dieser Länder wie kein anderer Politikbereich Kompromisse zwischen verschiedenen Forderungen und Erwartungen schließen, die oft miteinander in Konflikt stehen. Budgetrestriktionen, die Kürzung von Subventionen und die Bekämpfung der Inflation bringen es mit sich, daß die umweltpolitischen Vorhaben mit anderen Reformzielen in einen scharfen Wettbewerb um knappe Mittel treten müssen. Unter diesen Bedingungen kann eine nachhaltige Entwicklung nur in Form von pragmatischen Ansätzen zur Lösung aktueller Probleme in Angriff genommen werden.
In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.