Zu den Erfolgsbedingungen der gemeinsamen Währung
Als die Bürger Europas noch damit beschäftigt waren, die Trümmer des Krieges beiseite zu räumen, wagte der französische Außenminister einen Blick in die Zukunft: "Europa läßt sich nicht mit einem Schlage herstellen und auch nicht durch eine einfache Zusammenfassung", formulierte Robert Schuman 1950, "es wird durch konkrete Tatsachen entstehen, die zunächst eine Solidarität der Tat schaffen." Das klang kühn und zugleich pragmatisch. Und es folgten Taten: Auf Basis des Schuman-Plans gründeten ein Jahr später Frankreich und die Benelux-Staaten gemeinsam mit den ehemaligen Kriegsgegnern Deutschland und Italien die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). Schon damals war ihr Ziel, den "Grundstein für eine weitere und vertiefte Gemeinschaft" zu legen und "die institutionellen Grundlagen zu schaffen, die einem nunmehr allen gemeinsamem Schicksal die Richtung weisen können", wie es in der Präambel des EGKS-Vertrags hieß. 48 Jahre später, Anfang kommenden Jahres, wird die mittlerweile zur Europäischen Union (EU) herangewachsene und auf 15 Staaten vergrößerte Gemeinschaft abermals einen Sprung nach vom wagen: Elf Länder werden ihre nationalen Währungen abschaffen und zum Euro vereinigen.