Ausgabe Juli 2002

Nützliche Moscheekonflikte?

Lackmustest auf praktische Religionsfreiheit

Religiöse Stätten werden in Deutschland und im restlichen Europa nur noch selten gebaut. Vor allem in Ostdeutschland schließt man Gotteshäuser auf Grund von Kirchenaustritten und Priestermangel oder widmet sie in profane Konzerthallen, Wohnhäuser und Hotels um. Wo neue Kirchen entstehen, wie zuletzt in Hamburg, Völklingen, München und Wien, finden Architekten eine besondere Herausforderung, auch wenn sie selbst religiös "unmusikalisch" sind: "Es lockt sie der Raum: Einer, der nicht den Zwängen des Alltäglichen gehorcht, nicht praktisch und nicht profitabel sein muss, der nur dem Nichtbeschreiblichen zu dienen hat. Hier darf der Architekt zeigen, was er sein kann. Ein Künstler der Transzendenz". 1) Als Musterbeispiel aktueller Sakralarchitektur gilt die Synagoge im Dresdener Stadtzentrum; der aufwendige Bau (Kosten: über 5 Mio. Euro) wurde genau 63 Jahre nach der Zerstörung des alten Gottfried Semper Baus während der "Reichskristallnacht" wieder eröffnet (und schon wenig später mit einem Hakenkreuz geschändet).

Zwischen 1945 und 1975 wurden in Deutschland über 8 000 Kirchen errichtet, in Folge der Kriegszerstörungen, aber auch auf Grund des zunehmenden Kirchenbesuchs und unter Bezug auf Traditionen des christlichen Abendlandes.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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