Die "Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien" ist aus den Schlagzeilen der internationalen Medien verschwunden. Der kleine Vielvölkerstaat mit dem sperrigen Staatsnamen scheint aus europäischer Perspektive wieder in jener Obskurität versunken zu sein, aus welcher er zu Beginn des vergangenen Jahres plötzlich mit einem Donnerknall aufgetaucht war. Im Januar 2001 eskalierte die bereits länger andauernde Konfrontation zwischen Teilen der albanischen Bevölkerungsminderheit und den, von slawischen Mazedoniern dominierten, Sicherheitskräften. Erst im Frühsommer vergangenen Jahres gelang es der Regierung mit Hilfe umfangreicher Waffenlieferungen aus osteuropäischen Ländern die Offensive der Rebellen aufzuhalten. Bevor es jedoch zu einer militärischen Wende kommen konnte, erreichten die Vermittler der Europäischen Union und der NATO im August 2001 die Unterzeichnung eines Rahmenabkommens zur Verbesserung der Situation der albanischen Volksgruppe im Land, welches in eine Verfassungsreform und eine Amnestie für den Großteil der albanischen Kämpfer mündete. Eine internationale Friedenstruppe unter der Führung der NATO hatte die Aufgabe, die Rebellen zu entwaffnen und den Schutz der internationalen Beobachter sicherzustellen.
In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.