"Ihr einziger Zweck besteht darin, das Leben der israelischen Staatsbürger zu schützen." Mit diesen Worten beschrieb Benjamin Ben-Eliezer, einstiger Vorsitzender der Arbeitspartei und Verteidigungsminister in der damaligen Großen Koalition von Ministerpräsident Ariel Scharon, jene militärische Sperranlage, die Israel seit Mitte Juni 2002 errichtet. Entlang der sogenannten "Nahtstelle" zum Westjordanland soll sie sich auf mehr als 650 Kilometern Länge hinziehen, in dicht besiedelten Gebieten in Form einer bis zu acht Meter hohen Betonmauer. Ein Drittel der offiziell als "Zaun zur Terrorprävention" bezeichneten Anlage ist bereits fertiggestellt, endgültig abgeschlossen sein soll das Projekt Ende 2005. Die geschätzten Kosten sind immens: Sie belaufen sich auf umgerechnet etwa 2,5 Mio. US-Dollar pro Kilometer und belasten den israelischen Staatshaushalt insgesamt mit mindestens 1,6 Mrd. US-Dollar.
Der Zaun, bzw. die Mauer, wird auf einem 50 Meter breiten Streifen erbaut, mit beiderseits asphaltierten Straßen sowie einem Sandstreifen, um Fußspuren zu erkennen. Beobachtungsposten und Wachtürme ergänzen das elektronische Warnsystem, Militärposten und Grenzpolizei kontrollieren die Strecke entlang des Zaunes.