Ausgabe September 2008

Europa auf Schienen

Mit der Osterweiterung der Europäischen Union im Mai 2004 vergrößerte sich der europäische Binnenmarkt um etwa 70 Millionen Menschen. Damit ist auch der grenzüberschreitende Straßengüterverkehr in Europa, ausgehend von einer bereits hohen Verkehrsleistung, weiter angestiegen. Insbesondere die Bundesrepublik entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Drehscheiben für den europäischen Verkehr. So erhöhte sich nach der EU-Erweiterung das Aufkommen an Lastkraftwagen an den Grenzübergängen zwischen Deutschland und Polen um rund 30 Prozent. Vor allem die neuen Beitrittsländer weiten ihre Verkehrsleistung im grenzüberschreitenden Straßengüterverkehr deutlich aus, dies hat auch zu einem stärkeren Preisdruck im grenzüberschreitenden Güterverkehr geführt.

Bereits seit Beginn der 90er Jahre fand vor allem in Osteuropa eine deutliche Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße statt. Die Anteile an insgesamt gefahrenen Transportkilometern im Schienengüterverkehr sind kontinuierlich gesunken. Mittlerweile nimmt der Straßengüterverkehr in der Europäischen Union mit rund 77 Prozent im Vergleich zum Schienengüterverkehr und der relativ unbedeutenden Binnenschifffahrt den weitaus größten Anteil ein. So konnte die Bahn bislang aus der Erweiterung des europäischen Binnenmarktes nur einen sehr begrenzten Nutzen ziehen.

Sie haben etwa 13% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 87% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema Europa