Ausgabe Mai 2012

Schade Deinem Nachbarn

Europa und das Recht des Stärkeren

Die Atempause im Kampf gegen die Auswirkungen der Eurokrise währte nur kurz. Nach Griechenland steht als nächstes Spanien im Fokus der Finanzmärkte, die Notlage des hochverschuldeten und vor einer Rezession stehenden Krisenlandes spitzt sich weiter zu. Der Streit über die unterschiedlichen Lösungen zur Beilegung der Krise droht dabei nicht nur antieuropäische Stimmungen in den Einzelstaaten zu befördern. Zunehmend verteidigen jene Länder, die bisher wenig unter der Krise zu leiden haben, ihre nationalen Interessen – und belasten damit auch den europäischen Zusammenhalt. Die Eurokrise ist längst zu einer Bewährungsprobe der gesamten Europäischen Union geworden, genau zehn Jahre nach Einführung der Gemeinschaftswährung.

Im Vorfeld der Währungsunion hatten Euro-Befürworter noch erklärt, der Euro würde die politische Einheit Europas vorantreiben. Unter den Bedingungen von Binnenmarkt und einheitlicher Geldpolitik bliebe den Regierungen der Mitgliedstaaten gar nichts anderes übrig, als ihre Politik aufeinander abzustimmen und Kompetenzen an die EU abzugeben.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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