Plädoyer für eine lernende Friedensbewegung

Bild: Schild mit einer Friedenstaube auf einer Demo in Köln, 28.2.2022 (IMAGO / C. Hardt / Future Image)
Der Krieg in der Ukraine geht 2024 in sein drittes Jahr. Rechnet man die Zeit seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und der kriegerischen Eskalation im ostukrainischen Donbass durch Russland hinzu, sind es bereits mehr als zehn Jahre, in denen wir uns mit Krieg, Gewalt und Unterdrückung in unserem europäischen Nachbarland konfrontiert sehen.
Mitten in Europa hat der russische Angriffskrieg die Hölle ausbrechen lassen. Über ukrainischen Städten fallen Bomben. Wohnungen, Krankenhäuser und große Teile der Infrastruktur sind zerstört, Menschen wurden und werden getötet – in einem Land, deren Hauptstadt Kiew in Luftlinie von Berlin fast genauso weit entfernt liegt wie Rom, aber näher als Madrid oder Athen. Viele Regionen, Städte und Dörfer in der Ukraine wurden zu unbewohnbaren Gebieten. Butscha ist ein Symbol für die Unmenschlichkeit eines Krieges, der sich zu einem der größten in der europäischen Geschichte auswachsen könnte, wenn wir es nicht endlich schaffen, diesem Grauen Einhalt zu bieten.
Mit militärischen Antworten war der Westen nach Kriegsausbruch schnell bei der Hand. Das ist nachvollziehbar, waren sie doch ein Akt von – auch ethisch gebotener – Nothilfe. Ohne militärischen Beistand wäre die Ukraine als souveränes Land schon lange untergegangen. Das ist eine Wahrheit, der sich die Friedensbewegung nicht verstellen darf. Aber wir wissen alle, dass militärische Strategien alleine keinen Frieden schaffen.