Ausgabe Dezember 2024

Raus aus der Defensive!

Plädoyer für eine lernende Friedensbewegung

Schild mit einer Friedenstaube auf einer Demo in Köln, 28.2.2022 (IMAGO / C. Hardt / Future Image)

Bild: Schild mit einer Friedenstaube auf einer Demo in Köln, 28.2.2022 (IMAGO / C. Hardt / Future Image)

Der Krieg in der Ukraine geht 2024 in sein drittes Jahr. Rechnet man die Zeit seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und der kriegerischen Eskalation im ostukrainischen Donbass durch Russland hinzu, sind es bereits mehr als zehn Jahre, in denen wir uns mit Krieg, Gewalt und Unterdrückung in unserem europäischen Nachbarland konfrontiert sehen.

Mitten in Europa hat der russische Angriffskrieg die Hölle ausbrechen lassen. Über ukrainischen Städten fallen Bomben. Wohnungen, Krankenhäuser und große Teile der Infrastruktur sind zerstört, Menschen wurden und werden getötet – in einem Land, deren Hauptstadt Kiew in Luftlinie von Berlin fast genauso weit entfernt liegt wie Rom, aber näher als Madrid oder Athen. Viele Regionen, Städte und Dörfer in der Ukraine wurden zu unbewohnbaren Gebieten. Butscha ist ein Symbol für die Unmenschlichkeit eines Krieges, der sich zu einem der größten in der europäischen Geschichte auswachsen könnte,  wenn wir es nicht endlich schaffen, diesem Grauen Einhalt zu bieten.

Mit militärischen Antworten war der Westen nach Kriegsausbruch schnell bei der Hand. Das ist nachvollziehbar, waren sie doch ein Akt von – auch ethisch gebotener – Nothilfe. Ohne militärischen Beistand wäre die Ukraine als souveränes Land schon lange untergegangen. Das ist eine Wahrheit, der sich die Friedensbewegung nicht verstellen darf. Aber wir wissen alle, dass militärische Strategien alleine keinen Frieden schaffen.

»Blätter«-Ausgabe 12/2024

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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